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Grottenbauer

Diskussionsforum zu alten Berufen

Moderator: tim52mer

reinholdz
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Hallo kborchert,

es sind zwar schon bald 8 Jahre seit der Frage vergangen, aber vielleicht kann ich doch etwas zur Erklärung beitragen. Unter "Grottenbauer" verstehe ich jemanden, der eine künstliche Grotte (oftmals eine Mariengrotte) erstellt. In unserer Gegend gibt es solche in fast jedem Ort und sie sind oftmals als Dank für ein glückliches Ereignis (z.B. von Kriegsveteranen nach Heimkehr aus Gefangenschaft) errichtet worden.
klynroer
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Re: Grottenbauer

Beitrag von klynroer »

Hi,
als kleinen Nachtrag (denn allein vom Heiligengrottenbau kann man wohl schlecht in alten Zeiten überleben) darf ich auf die Wortherkunft verweisen (ital. Grotta*), welches ein Gewölbe bezeichnet.

Felsen- oder Eiskeller waren in alten Zeiten die Möglichkeit, Lebensmittel ohne aufwendige Technik kühl zu halten. Im ländlichen Schweden z.B. sind solche noch immer in Gebrauch und kommen ohne jegliche Sekundärenergie aus.

*Krypta ist eine Abwandlung des Wortes Grotta.

Gruß Peter K.
franzpeter
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Über den Grottenbau weiß Wikipedia einiges zu berichten: https://de.wikipedia.org/wiki/Grotte

@Peter: "krypta" stammt allerdings aus dem Griechischen ("verborgen"). Der italienische Begriff "grotta" dürfte später entstanden sein, vermute ich.
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Re: Grottenbauer

Beitrag von klynroer »

franzpeter hat geschrieben: 28 März 2022, 21:09 Über den Grottenbau weiß Wikipedia einiges zu berichten: https://de.wikipedia.org/wiki/Grotte

@Peter: "krypta" stammt allerdings aus dem Griechischen ("verborgen"). Der italienische Begriff "grotta" dürfte später entstanden sein, vermute ich.
Hi franzpeter,
meinen Bezug entnahm ich einem Wortherkunftsbuch:
Grotte
Felsenhöhle

aus
ital.
grotta „Höhle“, über
vulgärlat.
crupta, crypta aus
griech.
krypte „unterirdisches Gewölbe“, zu
griech.
kryptein „verbergen, verstecken“

Damit könne uns beiden gedient sein, oder?

mfg
Peter K.
franzpeter
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So ist es, Peter! ;)
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Re: Grottenbauer

Beitrag von klynroer »

Hi Peter,

Mein Hinweis auf die sogenannten Eiskeller sollte lediglich die faszinierende Tatsache beleuchten, dass ein einfach hergestellter, unterirdischer Raum, der Kühlschrank unserer Vorfahren war. Konstante niedrige Temperaturen - selbst im Sommer - bei Null-% Energieeintrag.

Dass die alten Römer dies Prinzip kannten, kann man jetzt noch in der Champagne beobachten, wo ein Wein zu Sekt wird, weil die unterirdischen 'Kavernen' eine stete, gleichmäßige Temperatur garantieren.

So sehe ich den Beruf (und Familiennamen) eines Grottenbauers wesentlich als Handwerk eines 'Tiefbaufacharbeiters', als eines religiösen Handwerkers, welcher Mariengrotten aus dem Fels schneidet. Dass das Eine das Andere nicht aufhebt, ist trivial.

Da das Wort 'Keller' lateinisch-römischen Urspungs ist, verstehe ich eher die Technik und den Nutzen eines solchen, und weniger die gläubige Verzückung; aber keine Regel ohne Ausnahme.

Viele der sogenannten, jungsteinzeitlichen 'Abfallgruben', welche die Forscher so interessieren, mögen in Wirklichkeit Mini-Kühlschränke gewesen sein, welche die Nahrungsmittel über Tage 'strecken' konnten und die "Mindesthaltbarkeit" verlängerten.

Du siehst, was man so aus einem Berufsbild / Familiennamen herauslesen kann.

Gruss Peter K.
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