klynroer hat geschrieben: ↑21 Januar 2021, 23:08
Meine Ahnen sind solche, welche ich 'erfassen' kann; keine welche in mystischen Zeiten einen Grundstock bildeten. Diese sind nicht fassbar weil ihnen die Individualität (der Name) fehlt.
Dem stimme ich zu, auch wenn ich nicht sehe, dass der Name in einem Stammbaum der Person viel Individualität gibt.
So viele Namen in jedem Stammbaum, alles nur Daten, solange man nicht mehr über die Menschen weiß. Wie heißt es doch: Namen sind Schall und Rauch. Aber sie sind natürlich das notwendige Gerüst in der Familienforschung.
die Ahnin mag eben aus dem Grunde der freien Verfügbarkeit von Kirchenbuchdaten, noch tief in der Vergangenheit versteckt sein.
So tief ist 1798 ja nun nicht in der Vergangenheit. Freie Bücher gibt es einige aus der Gegend und viele, die diese Frau im Stammbaum haben, aber niemand hat bisher mehr über sie gefunden. Also hat sie sich bisher sehr gut vor uns Nachfahren versteckt
Ist das denn dann noch Ahnenforschung, wenn man Kuckuckskinder ausfindig machen möchte?
Ist das denn dann noch Ahnenforschung, wenn man die Vorfahren von jemand erforscht, der gar kein Ahne von dem Forscher ist?
Worum geht es denn dann bei der DNA-Genealogie?
Genau das gleiche wie bei jeder Genealogie: Verwandte finden, seine Familie erforschen!
Das übliche ist erstmal, dass man man Menschen findet, die auch einen Test gemacht haben und dann noch Übereinstimmung haben. Dann kann man durch Stammbaumvergleich herausfinden, wie man verwandt ist. Das Prinzip ist klar, hapert aber in der Praxis aber daran, dass noch zuwenige Tests gemacht haben.
Andere Möglichkeit: Verwandschaft belegen oder widerlegen.
Konkretes Beispiel: zwei Familienforscher kommen aus der gleichen Gegend und haben auch noch den gleichen Nachnamen. Nachdem sie lange erfolglos versucht haben herauszufinden, ob sie verwandt sind, die Kirchenbücher aber nicht weit genug zurück reichten, haben sie einen DNA-Test gemacht. Zwei unterschiedliche yDNA zeigen sofort, dass es zumindest auf der rein väterlichen Linie keinen gemeinsamen Vorfahren haben.
Wem es egal ist, ob die Daten in den Kirchenbüchern stimmen und sich auf den Standpunkt stellt: ich sammle das, was in den Büchern steht und mehr interessiert mich nicht, der soll das machen, ist ja alles eine Einstellungssache. Aber letztlich heißt das doch "verschone mich mit Fakten", man ignoriert mögliche Quellen.
Wenn man aber sagt, ich nehme das, was ich finde so hin, akzeptiere dass dabei einiges nicht stimmt und alles andere ist mir zuviel Aufwand, dann verstehe ich das eher.
Nochmal kurz und knapp: für mich ist die Genealogie das Suchen nach biologischen Verwandten.
Früher hatte man dafür nur die Möglichkeit der Archive und auch für mich ist immer noch die Hauptquelle und Hauptarbeit. Nun kommt aber noch die Möglichkeit
hinzu diese Papierarbeit zu belegen oder zu widerlegen.